LOKET, eine der romantischsten Städte in Böhmen, eingebettet in eine bezaubernde Hügellandschaft, liegt am Rande des Naturschutzgebiets "Kaiserwald", liebevoll von der Eger umschlungen.
Loket (deutsch Elbogen), mit ca 3.100 Einwohnern im Okres Sokolov, Karlovarský kraj liegt 470 m auf einem Granitrücken, auf 3 Seiten von der Eger umflossen. Die gesamte historische Altstadt steht unter Denkmalschutz. Die historischen Häusern auf dem Stadtplatz geben der Stadt ihr historisches Aussehen. Vor allem die mächtigen Stadtmauern sind sehenswert, auch das Rathaus, die St.-Wenzel-Kirche, die St. Anna-Kapelle, die Dreifaltigkeitssäule und die Marienkapelle.
Wegen des Stadtbildes wurde Loket oft als Böhmisches Rothenburg gerühmt. Die Stadt im S-W vom weltberühmten Kurort Karlsbad ist ein traditionelles Ausflugsziel der Kurgäste (ca. 14 km entfernt). Die Burg Elbogen an markanter Stelle ist sehr alt. Wohl Ende des 12. Jh. erbaut, wurde sie 1234 als königlich böhmische Grenzburg erwähnt. Seit 1227 Verwaltungszentrum des Zettlitzer Ländchen, als „civitas“ erwähnt. Die Burg hat beeindruckende Innenräume mit Antiquitäten, Wandmalereien, Sammlungen von Waffen, Porzellan und Zinngeschirr; die alte Apotheke, der echte Meteorit, der im August 1422 in den Hof fiel. Das Gefängnis ist im Originalzustand, 1822-1949 letzte Nutzung.
Im Mittelalter bestand eine Meistersingschule nach Nürnberger Vorbild. 1247 verlieh König Wenzel I. dem Ritterorden der Kreuzherren mit dem Roten Stern das Patronat über die Kirche von Elbogen. König Wenzel IV. bestätigte Elbogen die Stadtrechte, danach wechselten die Herrschaften. Die Burg wurde an Buda von Ilburg verpfändet, der sie erfolgreich gegen die Angriffe der Hussiten verteidigte.
Nach wechselnden Regentschaften und Pfandherrschaften übernahm Mathäus Schlick 1449 die Würde eines Burggrafen von Elbogen. 1521- Einführung der Reformation, durch die Grafen Schlick gefördert. Elbogen war vom 15. Jh. bis 1848 Sitz des westlichsten böhmischen Kreises. Der Elbogener Kreis wurde von 1714-1751 zeitweilig dem (Saazer Kreis) zugeschla-gen. Die seit 1823 hergestellten Pumpernickel wurden an das Kaiserhaus in Wien geliefert. 1836 wurde in Elbogen eine Kettenbrücke, eine der ersten in Böhmen, errichtet. Sie überspannte die Eger in 22 m Höhe. In den 1930er Jahren wurde sie durch eine Betonbogenbrücke ersetzt. Nach 1848/49 wurden die Patrimonialherrschaft im Kaiser-tum Österreich aufgehoben.
Aus der ehemaligen Stadtherrschaft Elbogen mit 27 Dör-fern entstand der Gerichtsbezirk Elbogen. Nach 1919 wurde Elbogen der neu geschaffenen Tschechoslowakei dem Deutschen Reich zugeschlagen, gehörte bis 1945 zum Landkreis Elbogen, Regierungsbezirk Eger im Reichsgau Sudetenland. Nach 1945 wurde die deutschsprachige Bevölkerung zum Großteil vertrieben, ihr Vermögen konfisziert und der evangelischen Kirche zugeschlagen, diese dann liquidiert. Die katholischen Kirchen in der Tschechoslowakei wurden enteignet.
Die Stadt besteht aus mehreren Ortsteilen, sie gliedert sich in die Katastralbezirke Dvory u Lokte, Loket, Nadlesí und Údolí u Lokte. Der Ortsname geht auf den Verlauf der Eger im Ort zurück: Solch engen Flussschleifen (Flussknie) wurden auch andernorts als Ellenbogen bezeichnet. Der tschechische Name Loket ist eine wörtliche Über-setzung des Gelenks. Die Stadt gehört zu bekannten touristischen Zielen im berühmten westböhmischen Bäderdreieck: Marienbad, Karlsbad und Franzensbad. Die Stadt ist Ausgangspunkt für interessante Ausflüge in die Umgebung.
Text: Heidi Hotze / Wikipedia