3. bis 10. September 2017

Masurenfahrt

Das für seine herbe und urwüchsige Schönheit bekannte Gebiet der Masurischen Seenplatte übt seit jeher eine besondere Anziehung auf die Besucher des Landes aus. Zahllose durch Flüsse und Kanäle verbundene Seen liegen malerisch in einer waldreichen Hügellandschaft. Die gesamte Landschaft Masurens und die des angrenzenden Ermlandes ist von tiefen Wäldern, weiten Wiesen und Äckern und kristallklaren Seen geprägt.

Tag 1: Anreise durch Mecklenburg und Pommern bis nach Schneidemühl zur Zwischenübernachtung mit Abendessen.

Tag 2: Weiterfahrt über Thorn und Osterode nach Allenstein.
Wir kamen durch ein Waldgebiet, das kurz vorher  (im August) von einem schweren Orkan heimgesucht worden war. Eine lange Strecke links und rechts der Strasse waren alle Bäume auf halber Höhe wie Streichhölzer abgebrochen bzw. abgerissen. Wie weit diese Schadensflächen links und rechts in den Wald hineinreichten konnte man nicht einmal erahnen. Jedenfalls waren es sehr große Flächen. In Allenstein wurden wir bereits von einer Stadtführerin zu einem kleinen Stadtrundgang erwartet.  Anschließend Weiterreise nach Sensburg zum Hotel.

Tag 3: Es wurde eine Rundfahrt durch die riesige Landschaft Masurens mit den vielen Seen und Wäldern unternommen. Wir besuchten die Wallfahrtskirche „Heiligelinde“. Das Prunkstück der Kirche ist die kunstvolle Orgel mit 3900 Pfeifen, die beim Spielen 15 bewegliche Figuren zum Leben erweckt. Weiterfahrt nach Rastenburg, vorbei an der Bunkeranlage der Wolfsschanze. Anschließend ging es weiter zum Ost­preußen-Museum in Zondern. Bäuerin Christel Dickti servierte hier ihren Kaffee und frischgebackenen Kuchen und unterhält uns mit hei­mischen Anekdoten im „typisch ostpreußischen“ Dialekt. Rückfahrt zum Hotel ging über Lötzen, der Sommerhauptstadt Masurens am Löwentinsee.

Tag 4: Einen ganz besonderen Reiz hat das Gebiet der Johannisburger Heide, wohin  der heutige Ausflug führt. Der stete Wechsel von Wäldern, Seen und Heide machen dieses Gebiet zu einem Paradies für Wanderer und Paddler. Ein Erlebnis ist auch die Krutinna, der wohl schönste Fluss Ostpreußens, welcher durch eine bezaubernde, oft parkähnliche Landschaft fließt. Am Nachmittag unternahmen wir hier eine Stakenbootsfahrt.

Tag 5: Der heutige Tag stand zur freien Verfügung. Wir hatten Gelegenheit, Sensburg kennen zu lernen. Die reizvolle Lage der Stadt inmitten dieser Seen und der weitläufigen Wälder machen Sensburg zur Sommerhauptstadt der Region. Leider hat es den ganzen Tag geregnet.

Tag 6: Fahrt nach Nikolaiken, in den wohl bekanntesten Ferienort in Masuren. Zeit für einen Bummel durch die Stadt. Anschließend starteten wir zu einer Schifffahrt auf der Masurischen Seenplatte. Rückkehr am Nachmittag zum Hotel.

Tag 7: Sensburg – Stettin  Beginn der Rückreise nach Stettin zur Zwischenübernachtung.

Tag 8: Rückreise Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück ging es zu einer Stadtrundfahrt durch Stettin und anschließend weiter Richtung Norderstedt, wobei kurz vor dem Grenzübergang an der Staatsstr. 10 auf polnischer Seite und Linken/ B 104 auf deutscher Seite noch ein großer Polenmarkt besucht wurde.

Pauschales Fazit der Reise: Nur positiv! „Masuren, das Land der tausend Seen“ bzw. „Das Land der Seen und Wälder“. Ja, es stimmt! Überall Seen links und rechts der Straßen. Mal kleinere und und mal sehr große.  Dann wieder lange Strecken durch Wälder, teils endlose Weiten sowie riesige Acker- oder Wiesenflächen. Saubere Städte wegen hoher Strafen für Verunreinigungen. Das Wegwerfen einer Zigarettenkippe z.B. kostet ca. € 30.- Strafe!  Ganz selten, dass mal etwas herumliegt.  Ansonsten alles piekfein sauber. Wenn man da manchmal an unsere Parkplätze denkt…

Polen ist mit Abstand der waldreichste Staat in Europa. Und es wird weiter aufgeforstet. Nicht ertragreiche Böden, die sich kaum für Landwirtschaft eignen, werden staatlich gefördert und aufgeforstet. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, sehr gut ausgebaute Straßen und Autobahnen und viele Straßen-Großbaustellen für neue Umgehungsstraßen. Dann Kreisverkehre ohne Ende. Und der Verkehr läuft! Während der manchmal stundenlangen Busfahrten konnte man in aller Ruhe links und rechts die Landschaften Masurens und des Ermlandes genießen. Und bei so manchem kam der Gedanke auf: Das war alles einmal Deutschland! Aber: Gespielt, gezockt, verloren. Und Millionen Menschen mussten unter diesem „Spiel“ leiden oder sterben.